Vorhang auf für die größte Theaterbühne der Welt

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JUBILÄUM

Vor 40 Jahren wurde der Neubau des Friedrichstadt-Palastes an der Berliner Friedrichstraße 107 eröffnet. SuperIllu traf sich am Jahrestag mit den ehemaligen Machern

Damals wie heute können sich die Besucher auf aufwendige Kostüme und spektakuläre Auftritte freuen
Kronleuchter bei der Installation im Foyer 1984.
Schlüsselübergabe am 27.4.1984 an den Direktor Wolfgang E. Struck
Seit 40 Jahren schmückt der imposante Stahlbetonbau, der mit 22 500 Glasbausteinen verziert wurde, die Friedrichstraße. Das Gebäude ist 80 Meter breit und 110 Meter lang

Nach nur 39 Monaten Bauzeit war der große Tag gekommen: Der Friedrichstadt-Palast, Europas meistbesuchte Varieté-Bühne, öffnete am 27. April 1984 am neuen Standort an der Friedrichstraße 107 seine Pforten. „Wir haben lange auf diesen Tag hingefiebert und waren sehr aufgeregt, als es losging“, erinnert sich Jutta Patzak, die damals Teil der legendären Girlreihe am Palast war, beim Treffen der „Ehemaligen“ am Jubiläumstag in einer Berliner Kneipe.

Während am Eröffnungstag vorn die ersten Gäste, darunter auch die geballte SED-Prominenz, inklusive Erich und Margot Honecker in den Revuetempel strömten, verließen ihn die Bauarbeiter hinten über den Bühnenausgang. „Wir hatten einen ziemlich straffen Zeitplan. Bis zur letzten Minute wurde quasi gewerkelt, damit alles stand“, sagt der damalige Oberbauleiter Jürgen Ledderboge. Und so hob sich nur kurz darauf zum ersten Mal der glitzernde Vorhang im neuen Haus für die Revue „Premiere: Friedrichstraße 107“. Den Gästen wurden bei der Show nicht nur atemberaubende Aufführungen, sondern auch die neuesten technischen Möglichkeiten, die der Palast nun zu bieten hatte, präsentiert: darunter eine Eisfläche, ein spektakuläres und versenkbares Wasserbecken mit gleich fünf Fontänen sowie eine Manege – und allesamt konnten mit einem Hubpodium bewegt werden. „Wir hatten eine Bühnentechnik, um die uns andere vergleichbare Revuetheater nur beneiden konnten und auch die Gäste haben nicht schlecht gestaunt“, meint Emil M. Neupauer, der von 1979 bis 1994 als Regisseur am Palast tätig war. „Die Premiere war ein voller Erfolg für uns. Wir waren überglücklich, dass alles so gut gelaufen war. Der anhaltende Applaus der Gäste hat unsere harte Arbeit mehr als belohnt“, resümiert der Berliner stolz.

Das palasteigene Restaurant „La Diva“ wurde über die Jahre modernisiert. Gäste können dort in der Show-Pause etwas essen und trinken
Zum 40. Jubiläum des Neubaus trafen sich einige der ehemaligen Macher, die vor, auf oder hinter der Palast-Bühne gearbeitet haben
FOTOS: SuperIllu/Yorck Maecke (2), Friedrichstadt-Palast (5), Markus Nass

Das neue Haus bietet nicht nur Platz für bis zu 1 895 Zuschauer, sondern beherbergt auch die größte Theaterbühne der

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