Briefe unserer Leser zu den Themen der vergangenen SuperIllu-Ausgaben

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LESERFORUM

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Leser Michael Meinicke, 76, lebte in Berlin, floh in den Westen und freut sich heute an der Wärme eines Narva-Strahlers
FOTO: privat

Unterhaltsame Rotlichtbestrahlung

Diesen Infrarot-Strahler habe ich schon lange, seit den Sechzigerjahren. Ursprünglich wurde er angeschafft, um unser heizungsloses Außenklo in Berlin-Heinersdorf in den kalten Wintern vor dem Einfrieren zu bewahren. Ja, das schaffte der kleine Strahler mit seinen 250 Watt! In das Plaste-Gehäuse ist der Preis eingeprägt: Er kostete (komplett mit Haltegestell) EVP 30 Mark.

Als ich 1978 nach Westberlin floh, versteckt im Kofferraum eines Ford, hatte ich ihn freilich nicht dabei. Er fand erst wieder zu mir, als ich 1991 nach Hessen zog, wo ich seitdem lebe. Heute staunen die Ärzte: „Was, Sie haben noch einen Strahler?“ Er kommt zum Einsatz, wenn jemand in der Familie erkältet ist oder ein überarbeiteter Muskel eine wärmende Behandlung braucht.

Zum Einsatz kommt der Strahler aber auch, wenn ich als „DDR-Zeitzeuge“ in den Schulen der näheren und weiteren Umgebung auftrete. Um meine Vorträge anschaulich und unterhaltsam zu gestalten, spiele ich gern DDR-Musik vor, z. B. Punk von Feeling B. Und ich habe auch immer einige alte DDR-Geräte dabei, wobei es hilfreich ist, wenn diese noch funktionieren. Da mich der Narva-Strahler in dieser Hinsicht noch nie im Stich gelassen hat, kann ich meinen jungen Zuhörer dann jedes Mal einer kurzen „Rotlichtbestrahlung“ aussetzen.

SuperIllu 7 Interview mit der TV-Journalistin Jessy Wellmer anlässlich des Erscheinens ihres Buches „Die neue Entfremdung“

Neue Entfremdung?

Der Beitrag trifft den Nagel fast ohne Abstriche auf den Kopf. Die Aussagen sind eine korrekte Analyse der Befindlichkeiten der „abgehängten Ostdeutschen“. Leider wendet sich ein Teil Menschen der AfD zu, ohne weiter nachzudenken. Denn die verbessert ihre Lage auch nicht. Ich möchte auch eine verkürzte Aussage treffen. Was nützen uns blühende Landschaften, wenn ein großer Teil der Menschen darin so unzufrieden ist, dass sie sogar rechten Populisten auf den Leim gehen und ihnen egal ist, ob die AfD gesichert als rechtsradikal eingestuft wird.

Es ist schon erstaunlich, dass Frau Wellmer meint, zwischen Ost und West vermitteln zu können. Aber sie gehört ja zu den Guten, hat in zwei Dokumentationen über den Ossi berichtet, weil sie bis zum 9. Lebensjahr in der DDR gelebt hat, und kritisch zu Herrn Oschmann steht. Solche Sätze von Frau Wellmer: „Viele sind irgendwann ausgestiegen und haben sich mit ihrem eigenen Kram

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