Kommt Gorbis Erbe jetzt nach Berlin?

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18 Monate nach dem Tod von Michail Gorbatschow will Tochter Irina sein Erbe in der deutschen Hauptstadt, die ihm so viel zu verdanken hat, zeigen. Doch dort hält sich das Interesse (noch) in Grenzen. Ein Spendenaufruf soll helfen

Michail Gorbatschow (1931–2022) änderte als sowjetischer Machthaber den Lauf der Geschichte
FOTOS: imago images (2), dpa Picture-Alliance, Andrey Trukhachev (3)

Die letzten Jahre von Michail Gorbatschow waren bitter. Schon schwerkrank musste er miterleben, wie seine russische Heimat, die er einst als sowjetischer Machthaber (1985-1991) demokratisieren wollte, unter Putin wieder vollends zu einer Diktatur wurde. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er damit nicht einverstanden war. Gorbatschow unterstützte offen die vom Putin-Regime verfolgte Demokratie- und Oppositionsbewegung, u. a. als Herausgeber der unabhängigen Zeitung Nowaja Gazeta und als Freund und Förderer der Menschenrechtsorganisation Memorial. Beide Institutionen wurden von der Regierung kurz vor seinem Tod verboten. Er starb am 30. August 2022, sechs Monate nach Putins Überfall auf die Ukraine, im Alter von 91 Jahren in Moskau. Viele Akteure der Bürger- und Oppositionsbewegung waren da schon ins Ausland geflohen, saßen in Russland in Haft oder waren untergetaucht.

Gorbatschow selbst hatte bis zuletzt mutig die Stellung gehalten, sicher auch im Vertrauen darauf, dass Putin nicht wagen werde, auch ihn zu inhaftieren. Doch seine gesamte Familie lebt schon seit vielen Das kleine Kofferradio, mit dem er – von den Putschisten 1991 auf der Krim festgehalten – heimlich die Nachrichten verfolgte Berlin soll nach dem Willen Irinas, die nun Gorbis Erbe verwaltet, auch der Ort sein, an dem künftig sein privates Vermächtnis gezeigt wird. Neben vielen schriftlichen Zeugnissen, die vor allem Historiker interessieren dürften, sind das auch sehr emotionale

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