Montage

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Weil es auch bei Wochentagen einfach nur auf den Blickwinkel ankommt 

kennt als freiberuflicher Autor ohnehin kein Wochenende – wohl auch ein Grund, warum er gegen den Montagsblues immun ist

Endlich Montag. Nein, da spricht nicht der Restalkohol von meinem 40. Geburtstag am Sonntag aus mir – ich meine das tatsächlich ernst. Ich mag den Montag! Meine Mutter ist an einem Montag geboren. Die Mondlandung war an einem Montag. Albert Einstein hat an einem Montag die Relativitätstheorie veröffentlicht, das erste Glas Nutella wurde an einem Montag abgefüllt und Youtube ging an einem Montag online. Da soll noch mal einer behaupten, am Montag geschehe nichts Gutes. Trotzdem hacken alle auf ihm rum. Im Radio auf dem Weg zur Arbeit singen die Boomtown Rats „I don‘t like Mondays“ und auf dem Kaffeebecher in der Büroküche steht dick und fett: „Ich hasse Montage“. „#Montag“ wird sogar in den sozialen Medien als Synonym für Missgeschicke verwendet. Bei so viel Monday-Bashing ist es kein Wunder, wenn man sich mit dem Montagsblues infiziert.

Dabei sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Die meisten schweren Autounfälle zum Beispiel passieren freitags. Und am unglücklichsten sind wir am Mittwoch. Das fanden Mathematiker der Uni Vermont heraus, die über vier Jahre hinweg 2,4 Millionen Web-Posts auswerteten und bemerkten: Wir verwenden mittwochs überproportional viele negative Worte wie „blöd“ oder „traurig“. Solche spontanen Äußerungen im Internet spiegeln besonders deutlich unseren Gemütszustand wider. Aber woher kommt dann der Hass auf den Montag?

Schuld ist der harte Kontrast zum Wochenende. Gestern noch in den Bergen gewandert, und heute muss man die Bilanz für den Quartalsbericht erstellen. Mit der Umstellung hadern viele. Wie sagt man noch gleich? „Lieber immer arm sein als einmal reich und alles verlieren.“ Aber statt dem nachzutrauern, was man am Sonntag verliert (Berge), könnte man sich doch über das freuen, was man

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