Wir haben 'NE MACKE
Hand hoch, wer auch einen vermeintlichen Body-Makel hat, den andere nicht mal mit dem Mikroskop sehen … Fünf Cosmo-Frauen erzählen von ihren – und wie sie gelernt haben, ihren Körper zu umarmen
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ANNIKA ABENDSCHÖN, BEAUTY-ASSISTENTIN NABEL DER WELT
Am Kühlschrank meiner Mutter hängt eine Postkarte mit der Aufschrift „Ich wünschte, ich wäre wieder so schlank wie damals, als ich dachte, ich wäre dick“. Als Teenie kam mir das wahnwitzig vor. Weil ich an jeder Pore meines Körpers etwas auszusetzen hatte – nicht mal mein Bauchnabel blieb verschont. Neben den „perfekten“ Bikini-Bäuchen meiner Freundinnen ERINNERTE MICH MEINE KNUBBELIGE MITTE AN DEN
HÄSSLICHEN BÜROTURM MONTPAR-NASSE IM PITTORESKEN PARIS. Ich war überzeugt davon, dass er meinen Bauch größer aussehen ließ und die Aufmerksamkeit aller Badegäste auf sich zog. Auf Fotos im Bikini stand ich sogar extra gekrümmt, um eine Mondsichel-Form zu imitieren. Ich vermute, andere bemerken beim Anschauen dieser Fotos überhaupt erst, dass ich einen Bauchnabel besitze – einfach, weil ich ihn so auffällig unauffällig zur Schau stellte. Den Text besagter Postkarte würde ich trotzdem gern korrigieren, und zwar in: „ICH WÜNSCHTE, ICH HÄTTE SCHON IMMER GEWUSST, WIE SCHÖN ICH BIN.“
VERONIKA SCHALLER, STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN VENEN, VIDI, VICI
Sind meine Hände kalt, könnten sie modeln. „Klavierspielerinnenhände“, habe ich oft gehört. Doch sobald es warm wird und/oder sie lange nach unten hängen, zeigen sie der Perfektion den Mittelfinger. DANN TRETEN AUF IHREN DÜNNEN RÜCKEN NICHT NUR SANFT EIN PAAR SEHNEN HERVOR, SONDERN DICKE BLAUE VENEN. Das ist schon lange so und wird mit der Zeit nicht weggehen. Im Gegenteil. Das ist außerdem etwas „Hässliches“, wie ich es aus Klatschmagazinen am Beispiel von Angelina Jolie früher gelernt habe. Aber wenn sie meine Gefäße mal wieder aufpumpen, denke ich heute daran, dass Sommer ist oder sonst was und ich jetzt wirklich BESSERES ZU TUN HABE, ALS MICH DARÜBER AUFZUREGEN.
Ich denke daran, dass ich es als Kind lustig fand, auf den dicken Venen meines Papas rumzudrücken. Ich denke daran, dass ich ihn mit Haut, Haar, Eigenheiten und Venen unfassbar gernhabe. Und dass sie ein Souvenir unserer Verbindung sind. Mal wieder lustig auf meinen rumdrücken …
BIANCA SCHWEICKHARDT, CREATIVE DIRECTOR NICHTS ÜBERS KNIE BRECHEN
Ich hätte „sehr sportliche“ Knie – attestierte mir vor ein paar Jahren der Verkäufer am Skischuh-Regal. Was ich sah: RUNDE, BREITE GELENKTELLER, DIE SICH SELB
