FLIP ODER FLOP? PRO CONTRA

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Flip oder Flop?

Die Badelatsche ist wieder in die Alltagsmode geschlappt. Das spaltet die Zehen wie die Gemüter – auch in der Redaktion. Sind Flip-Flops nun Seriöscool oder gehören sie zurück an den Beach? Ein Cosmo-Streit

BLAU MACHEN
Inspiriert von japanischen Zōri-Schuhen, kämpft die Gummi-Adaption seit den Fünfzigern gegen ihren Ruf als praktische Badelatsche. Mit cleanem Design und dem richtigen Styling klappt’s, findet unsere Fashion Director. Beide Flip-Flop-Paare von Havaianas (je ca. 23 €)
FOTOS: JACOB ZIMMERMANN

Dem Trend, dass skandinavische Influencerinnen seit ein paar Saisons zu jeder Fashion Show flip-floppen, applaudiere ich mit Kautschuk-Schmatzgeräuschen. Als Flip-Flop-Enthusiastin stehe ich auf Fußfreiheit, Lederriemen, die salamimäßig einschneiden, gibt’s bei mir nicht. Klar, ich verstehe: Das billige Material und die Malle-Touri-Assoziationen nehmen den Schlappen ihre modische Seriosität … Der Trick ist aber, Flip-Flops so zu behandeln, als wären sie feinste Sandalen: Pediküre und Look müssen mitziehen. In unurlaubigen Farben wie Braun, Dunkelblau und Schwarz sind die Schlappen todschick zu monochromen Leinenkleidern; in Signaltönen ohne Firlefanz brechen sie seriöse Kombis mit Midirock. Das „Flop, flop, flop“ ist für mich Urlaubs-Sound. Eine Erinnerung daran, Styling nicht zu ernst und das Leben leichtzunehmen. Diese Einstellung nehme ich sogar mit ins Büro und freue mich, wenn jemand fragt: „Na, kommst du grad vom Strand?“

Plus: Wenn ich in den Hamburger Sommerniesel gerate, wird das zum Gummistiefelmoment für Erwachsene.

Ich bin mit Flip-Flops quasi auf die Welt gekommen: in Rio de Janeiro, dem natürlichen Lebensraum der Plastiklatschen. Sie gehören zum Stadt-Strand-Bild wie Zuckerhut und Cristo, werden dort in Supermärkten verkauft, stecken im Sand Fußballtore ab – aber kei

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